Op zoek naar volgend boek begin ik te bladeren in De kalligrafieles van Michaïl Sjisjkin. Na het bladeren begin ik te lezen. Het eerste verhaal in de bundel – Jas met halve centuur – begint zo:
‘Er is een bekende foto van Robert Walser, genomen op de plek waar hij is gestorven: winter, een witte berghelling, sporen in de diepe sneeuw, een man, achterovergevallen, met uitgespreide armen. Zijn oudemannenhoed is van zijn hoofd af gevlogen. Zo werd hij door kinderen gevonden tijdens hun kerstwandeling.’
(vertaling: Gerard Cruys)
Ik moet onmiddellijk aan het begin van Aan het eind van de dag, de meest recente roman van Nelleke Noordervliet denken:
‘Een man ligt op zijn rug in de sneeuw, hoed een halve meter verder. Hij draagt een donkere jas. Zijn dode ogen staren naar de grijze hemel. Voetstappen gaan tot waar hij is gevallen; tot zover ademde hij. Het lichaam heeft – de armen licht gespreid – de dood ontvangen als een zegen. De politiefotograaf maakt korrelige zwart-witfoto’s van het lijk. Op een ervan staan bij een hek in de linkerbovenhoek twee mannen te kijken naar wie daar ligt: de schrijver Robert Walser.’
In wat daarna volgt, vermelden beiden – Michaïl Sjisjkin en Nelleke Noordervliet – hoe Robert Walser vijftig jaar voor zijn dood een man beschreven heeft die onder vergelijkbare omstandigheden aan zijn einde komt.
In Geschwister Tanner (1907) namelijk:
‘Ungefähr in der Mitte des Aufstieges sah Simon plötzlich einen jungen Mann mitten im Wege im Schnee daliegen. Es war noch so viel letzte Helle im Wald, daß er den schlafenden Mann ins Auge fassen konnte. Was veranlaßte diesen Menschen, sich hier in der bitteren Kälte und an einer so einsamen Stelle im Tannenwald niederzulegen? Des Mannes breiter Hut lag quer über dessen Gesicht, wie es oft im heißen, schattenlosen Sommer vorkommt, daß ein Liegender und Ausruhender sich auf diese Weise gegen die Sonnenstrahlen schützt, um einschlafen zu können. Das hatte etwas Unheimliches an sich, dieses Gesichtverdecken mitten im Winter, zu einer Zeit, wo es wahrhaftig keine Lust konnte genannt werden, es sich hier im Schnee bequem zu machen. Der Mann lag unbeweglich und schon fing es an, immer dunkler im Walde zu werden. Simon studierte des Mannes Beine, Schuhe, Kleider. Die Kleider waren hellgelb, es war ein Sommeranzug, ein ganz dünner und fadenscheiniger. Simon zog den Hut von des Mannes Gesicht, es war erstarrt und sah schrecklich aus, und jetzt erkannte er auf einmal das Gesicht, es war Sebastians Gesicht, kein Zweifel, das waren Sebastians Züge, das war sein Mund, sein Bart, seine etwas breite, gedrückte Nase, seine Augenbildungen, seine Stirn und seine Haare. Und er war hier erfroren, ohne Zweifel, und er mußte schon etliche Zeit liegen, hier am Wege. Der Schnee zeigte hier keine Fußspuren, es war also denkbar, daß er schon lange liege. Gesicht und Hände waren längst erstarrt, und die Kleider klebten an dem erfrorenen Leib. Sebastian mochte hier, durch große, nicht mehr zu ertragende Müdigkeit, hingesunken sein. Allzukräftig war er nie gewesen. Er ging immer in gebückter Haltung, als ertrüge er die aufrechte nicht, als täte es ihm weh, seinen Rücken und seinen Kopf stramm zu halten. Wenn man ihn ansah, empfand man, daß er dem Leben und seinen kalten Anforderungen nicht gewachsen war. Simon schnitt Tannenäste von einer Tanne und bedeckte den Körper damit, doch zog er vorher noch ein kleines dünnes Heft aus der Rocktasche des Toten, das dort hervorgeschaut hatte. Es schien Gedichte zu enthalten, Simon unterschied die Schriftzeichen nicht mehr. Es war mittlerweile völlige Nacht geworden. Die Sterne funkelten durch die Lücken der Tannen und der Mond schaute in einem schmalen, zierlichen Reifen der Szene zu. »Ich habe keine Zeit,« sagte Simon still vor sich, »ich muß mich beeilen, daß ich die nächste Stadt noch erreiche, ich würde sonst keine Bangigkeit verspüren, noch etwas längere Zeit bei diesem armen Kerl von Toten zu verweilen, der ein Dichter und Schwärmer war. Wie nobel er sich sein Grab ausgesucht hat. Mitten unter herrlichen, grünen, mit Schnee bedeckten Tannen liegt er. Ich will niemanden davon Anzeige erstatten. Die Natur sieht herab auf ihren Toten, die Sterne singen leise ihm zu Häupten, und die Nachtvögel schnarren, das ist die beste Musik für einen, der kein Gehör und kein Gefühl mehr hat. Deine Gedichte, lieber Sebastian, will ich in die Redaktion tragen, wo man sie vielleicht lesen und dem Abdruck übergeben wird, damit von dir wenigstens dein armer, funkelnder, schönklingender Name der Welt erhalten bleibt. Eine prachtvolle Ruhe, dieses Liegen und Erstarren unter den Tannenästen, im Schnee. Das ist das beste, was du tun konntest.’
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